KW-28-2025: „Aus dem Schatten der Vergangenheit“ – #LINKIN_PARK – Deutschland-Tournee-Finale der FROM ZERO-Worldtour in Frankfurt a.M. am 9.7.25

Fotos: Christof Graf

Linkin Park

Special Guests: The Architects, „Jpeg“

Deutsche Band Park, Frankfurt a.M.

An welcher Stelle beginne ich die Geschichte über den zweiten und damit letzten Auftritt von Linkin Park auf der Deutschlandtournee 2025 im Deutsche Bank Park in Frankfurt a.M.? Vielleicht beginne ich die Geschichte mit der immens großen Erwartungshaltung der Fans an diese Tournee und der ebenso großen Spannung, wie sehr sich die neue Sängerin der kalifornischen Nu-Metal-Band Emily Armstrong in das Band-Gefüge integriert. Vielleicht beginne ich die Geschichte über das zweite Frankfurt-Konzert auch mit den Fragen, wie die alten Songs von Linkin Park mit der neuen Stimme klingen werden und wie die neuen Songs bei der Linkin Park-Community ankommen werden? Vielleicht beginne ich die Geschichte aber auch mit der Frage, wie sehr sich Emily Armstrong live aus dem Schatten der Vergangenheit der 1996 gegründeten Band lösen kann und ob der Geist des durch Suizid 2017 aus dem Leben geschiedenen Chester Bennington mit dem neuen Album „From Zero“ (2024) und der seit letztem Jahr währenden World-Tour verflogen ist?

Die Antworten werden schnell gegeben. Pünktlich, nein nicht pünktlich, sondern erst um 20.45 Uhr beginnt auf den LED-Leinwänden der die Stadion-Breite ausnutzenden Linkin-Bühne ein Countdown von 10 Minuten herunter zu zählen. Um 20.55 Uhr beginnt schließlich das ziemlich exakt zwei Stunden lange Linkin Park – Konzert mit dem Song „Somewhere I Belong“.

Zuvor gibt es zwei Special Guests: Ja, sorry, die eher etwas sich verloren kommenden „jpegmafia“, lassen die Frage leider unbeantwortet, was die da auf der Bühne eigentlich sich und dem Publikum antun. Das Publikum behandelt sie, als seien sie bei ihrem ca. 30 minütigen Auftritt gar nicht anwesend. Den Frontmann und „Kopf“ der Band, ein US-amerikanischer Rapper, Sänger und Musikproduzent namens Barrington DeVaughn Hendricks oder auch einfach nur „Jpeg“ genannt, scheint das nicht zu kümmern. Er entzieht sich eh mit Kopftuch und Hoody den Blicken der Öffentlichkeit und spaziert von Bühnenende zu Bühnenende und artikuliert Dinge, die man eh nicht versteht und wohl den musikalischen Genres Experimental Hip-Hop, Lo-Fi und Emo-Rap zurechnet. Als sich das gesichtslose Hoody verabschiedet, fällt das dann auch nicht weiter auf. Die halbstündige Pause danach ist wohl verdient. Anstehen an Bier- und Merch-Ständen sowie an den Toilettenschlangen ist angesagt.

Dann betritt die 2004 gegründete Metalcore-Band „The Architects“ aus dem englischen Brighton die Bühne. Sie zeigt sowohl lautstark- wie auch performancemäßig, wozu ein Special Guest eigentlich da ist: Abzuliefern und Anzuheizen. Beides tun der seit 2007 der Band angehörige Frontmann Samuel David Carter und seine Mitstreiter Adam Christianson (g), Alex „Ali Dino“ Dean (bg) und Dan Searle (dr). Wo zuvor beim „jpeg“ die Bühne zu groß war, wussten die „Architekten“ mit den Ausmassen der Bühne bei ihrem knapp 40 minütigen Set besser zurecht zu kommen. Stimmgewaltig weiß Carter das Frankfurter Publikum richtig abzuholen und besonders mit den letzten drei vier Songs an Linkin Park zu erinnern und auf das bevorstehende Soundspektakel einzustimmen.
Frankfurt a.M., 9. Juli 2025, 20.55, das zweite Konzert in Frankfurt und das letzte in diesem Jahr von Linkin Park in Deutschland. Mike Shinoda an Gitarre, E-Bass, Keyboard und Gesang ist das einzige seit Anbeginn der Linkin Park-Zeit permanent in der Band gewesene und verbliebene Gründungsmitglied. Mit Songs wie „Crawling“, „Cut the Bridge“ und „New Divide“ stellt er den Kultstatus von Linkin Park unter Beweis. Mit „The Emptiness Machine“ kommt der erste Song vom neuen „Armstrong“-Album „From Zero“. Das Konzert ist in vier Akte unterteilt. „Emptiness“ ist der letzte Song vom ersten Akt und wirkt ein wenig wie eine musikalische Brücke von der alten in die neue Zeit von Linkin Park. Schon die Titel der Songauswahl im ersten Akt geben Hinweise für die Zeitenwende bei Linkin Park nach Chesters Freitod. Linkin verleugnen ihre Vergangenheit natürlich nicht, wenn sie „alte“ Lieder singen. Nein, es geht nicht darum, „Chester Bennington“ zu ersetzen. Es geht aber auch nicht darum, an der Vergangenheit und am Tod des kulthaften Sängers festzuhalten oder gar wegen dessen Ableben, auch das Ableben (s)einer Kultband zu besiegeln. Angesprochen wird die Thematik „Chester“ von der Band während des Konzertes nicht. Aber die Texte seiner früheren Lieder, die so oft von Melancholie und Düsterkeit erzählten, erklären posthum, wie sein Inneres tatsächlich war, das ihn in den Freitod führte . Live ohne ihn erfahren eine intensivere Bedeutung als je zuvor.

Die Bühnenpräsenz von Sängerin Armstrong, die Linkin Park nicht nur eine neue Stimme sondern auch ein neues Gesicht gibt, lassen den Geist Chester Bennington zu einem guten werden. Vom neuen Album werden neben „Emptiness“ noch vier weitere, jeweils zwei im zweiten Akt ( „Over Each Other“ und „Two Faced“) und zwei im vierten Akt („Heavy Is The Crown“ und „Overflow“) präsentiert. Die 39jährige, aber viel jünger wirkende Armstrong drängt sich nie in den Vordergrund. Sie lässt vor allem in der ersten Hälfte des Abends Shinoda bei den langgedehnten Rap-Phasen den Vortritt bei der Performance.

Shinoda selbst sucht des Öfteren die Publikumsnähe. Er geht im Rap-Step die Gangway herunter ins Publikum, läuft hin und her, springt in den Bühnengraben, lässt sich von einem Fan etwas auf den Arm schreiben, schreibt selbst etwas darauf und schüttelt massenweise Hände. Noch vor „Emptiness“ zieht er einen Zettel hervor und meinte auf Deutsch nur: „Das was ich euch jetzt sagen werde, wird der Rest der Band mangels Deutschkenntnisse nicht verstehen: „Danke, dass ihr heute gekommen seid. Den nächsten Song widmen wir euch.“ Damit ist das Eis gebrochen und die Zeitenwende vollzogen. Danach ist Armstrong-Zeit angesagt. Sie macht Chester Bennington nicht vergessen. Sie schlägt lässig mit Dutt im Haar und mit einer ihrer eigenen Art ein neues Kapitel dieser Supergroup der Gen Z auf.

Brachial ist nicht nur die Lautstärke im Stadion, brachial wirkt auch die Licht-Show, die mehr wie die Visualisierung der Linkin-Songs wirkt. Es werden nicht wie sonst üblich die Akteure abgefilmt und überdimensioniert auf Leinwände projiziert. Es werden die Protagonisten durch eine „KI“-Software gejagt, um Fantasie-Gebilde entstehen zu lassen. Mal läuft Flüssigkeit über die Körper der Bilder, ohne dass Nässe entsteht, mal kommen Meereswellen auf einen zu, mal gerät man in ein Laser-Gefecht. Die Musik ist Soundtrack für die Bilder, die Bilder sind Filmwelten für die Musik. Alles geht. Am Ende sind es 27 Songs, die Linkin Park präsentieren. Bei „One Step Closer“ gesellt sich sogar der Architects-Frontmann Sam Carter kurz zu Armstrongs Gesang dazu und verschwindet ebenso schnell wieder, wie er aufgetaucht ist. Eine nette Geste der gegenseitigen Bewunderung.

Das Publikum goutiert mit tosendem Applaus und Mitsing-Chören, dort wo es sich anbietet. Mosh-Pits werden gebildet, dann, wenn vor allem Shinoda dazu auffordert, welche zu bilden. Das Stadion kocht. Die Bühne scheint im Hintergrund in schnellen Filmschnitten geradezu virtuell abzubrennen.

Bei Klassikern wie „Numb“, „Faint“ und „Bleed It Out“ als Zugabe sind alle Fragen beantwortet.  Armstrong ist kein Ersatz für Chester Bennington, aber die personifizierte Fortführung der Erfolgsgeschichte von Linkin Park. Alte wie neue Lieder werden alle bedient. Egal, ob beim sonst für Bennington typischen Shouten oder Sceamen, sie trift die Töne dort, wo sie getroffen werden wollen. Die Erwartungshaltung beim Publikum ist erfüllt. Die Band schaut in glückliche Gesichter, das Publikum schaut in glückliche Gesichter der Band. Die Vergangenheit ist nicht vergessen, aber es ist Platz für die Zukunft von Linkin Park auch ohne Chester Bennington. Die sieben Jahre Pause seit dessen Tod, wirken wie Heilung für alle. Die Feuertaufe von Emily Armstrong ist bestanden. Linkin Park sind Dank eines überzeugenden „From Zero“-Albums und einer dazugehörigen Welt-Tournee zurück im Hier und Jetzt.

2026 kommen Sie wieder, dann sind Linkin Park Headliner bei „Rock am Ring/ Rock im Park“ vom 05. bis zum 07. Juni 2026.

P.S.: Vielleicht endet die Geschichte aber auch mit den Fragen, nimmt man die Straßenbahn zurück in die City, wenn man dort aufgrund des Anfahrtstaus geparkt hat oder nimmt man ein Taxi, wenn man denn überhaupt eines bekommt, wenn 42.000 auf einen Schlag das Stadion verlassen? Entscheidet man sich fürs Taxi, warten hinter dem Stadion tatsächlich 1000 von insgesamt 1700 Frankfurter Taxis auf Fahrgäste.

SETLIST: Act I: Inception Intro B (with elements of „Iridescent“)/ Somewhere I Belong/ Crawling/ Cut the Bridge/ New Divide/ The Emptiness Machine; Act II: Creation Intro B (with elements of „Iridescent“)/ The Catalyst/ Burn It Down/ Up From the Bottom/ Where’d You Go/ Waiting for the End/ (2024 synth intro)/ Over Each Other/ Two Faced/ Joe Hahn Solo/ Empty Spaces/ When They Come for Me / Remember the Name/ IGYEIH/ One Step Closer (with Sam Carter); Act III: Break/Collapse/ Lost/ Good Things Go/ What I’ve Done; Act IV: Kintsugi/ Overflow/ Numb/ A Place for My Head/ Heavy Is the Crown/ Bleed It Out; Encore: Resolution Intro B (with elements of „Iridescent“)/ Papercut/ In the End/ Faint

 

KW-27-2025: Patti Smith – Ghost Dance in Mainz/ Germany 2025 – Über den Tourstart in der Zitadelle – Tourstart in Germany`25 – (German/ English Review) – „If you go on stage, you have to put yourself on risk”, hat Leonard Cohen einmal gesagt, und es gibt wohl kaum eine Künstlerin, die diese Forderung so perfekt verkörpert wie Patti Smith – „If you go on stage, you have to put yourself on risk,“ Leonard Cohen once said, and there is hardly an artist who embodies this demand as perfectly as Patti Smith

 

 

PATTI SMITH

Mainz, Zitadelle

Text & Pics: Prof. Dr. Christof Graf

Stadteinwärts begrüßt den Mainz-Reisenden ein Schild, auf dem Johannes Gutenberg abgebildet ist, mit der Aufschrift: „Willkommen in der Gutenbergstadt – Erfinder und Medienrevolutionär“. Auf Gutenberg wird Patti Smith später bei ihrem Deutschlandtourauftakt in der Mainzer Zitadelle noch eingehen. „Erfinderin“ ist die am 30. Dezember 1946 geborene Singer/ Songwriterin, Schriftstellerin und Rockpoetin schließlich auch. „Erfinderin“ von Worten. Aber vor allem ist sie mit knapp 79 Jahren noch immer die „Godmother of Punk-Rock“. „Poetin des Punkrock“ nannte sie einmal DER SPIEGEL. „Rock-Diva“ die NZZ und „Seelenverführerin“ die FAZ. Vielleicht aber hat R.E.M. Frontmann Michael Stipe die viel bessere Beschreibung für Patti Smith parat, wenn er sie einfach nur „Queen Of Cool“ nennt. Die „Meisterin der Anbetung und der Anverwandlung“ (TAGESSPIEGEL) und „einzigartige Mystikerin“ (FAZ) weiß jedenfalls noch immer mit einer „charismatische Bühnenpräsenz“ (ROLLING STONE) zu bestehen.

Am Dienstag, dem 1. Juli eröffnet Patti Smith bei 38 Grad Celsius ihre Open Air- bzw. Zeltfestival-Tournee in der fast ausverkauften Zitadelle vor knapp 3000 Zuschauer.

Neun Konzerte (oder einfach „Jobs“, wie die Arbeitertochter ihre Shows gerne bezeichnet) wird sie mit dem „Patti Smith Quartett“, ihre derzeit reduzierte Begleitband hierzulande im Juli 2025 spielen.

Kaum eine Künstlerin ist derart vollendet in der Lage, Bühnen mit ungeheurer Präsenz zum Leuchten zu bringen, wie Patti Smith. Grosse Bühnenlichtshows und Bildleinwände benötigt sie hierfür nicht. Die gibt es nicht. Die Bühne wirkt quasi spartanisch und nur mit Instrumenten und etwas Licht ausgestattet. Die Smith mag es puristisch. Die Smith mag es mit wenigen Akkorden, betörendem Sprechgesang und ausufernder Händegestik zu beeindrucken und nicht mit Dingen, die von dem ablenken, was ihr wichtig ist: Texte. Mit der Würde einer ergrauten Punk-Schamanin ist sie vielleicht ein wenig weniger energiegeladener und zurückhaltender in ihren Bewegungen als in ihrer Jugend, nicht aber ausdruckloser. „If you go on stage, you have to put yourself on risk”, hat Leonard Cohen einmal gesagt, und es gibt wohl kaum eine Künstlerin, die diese Forderung so perfekt verkörpert wie Patti Smith: Ihre Konzerte sind einmalige Performances, ohne Netz und doppelten Boden, ganz im Hier und Jetzt und eins mit ihrem Publikum. 50 Jahre ist es her, dass Patti Smith mit dem legendären „Horses“-Album debütierte. Vor zehn Jahren stellte sie das komplette Album noch einmal live in ihren Shows vor. Zehn Jahre später bietet sie in Mainz ihrem Publikum einen Einblick in ihre mittlerweile 50 Jahre anhaltende Karriere als Album-Künstlerin. Vom „Horses“-Album (1975) stellt sie nur „Redondo Beach“ vor, der als Opener ausgewählt ist. Erst bei anderen europäischen Konzerten soll es mehr vom „Horses“-Album geben, heißt es. Dann sollen auch Gitarrist Lenny Kaye und Schlagzeuger Jay Dee Daugherty mit dabei sein, die damals bei „Horses“ mitgewirkt haben. In Mainz ist erstmal „Quartett-Musik“ mit 14 Songs angesagt.

Nach dem „Horses“-Song zitiert sie ein Gedicht zu Ehren des bevorstehenden 90. Geburtstags des Dalai Lama. Die 3000 hören der „Grande Dame der Rockmusik“ andächtig zu. Mutig, das vor 3000 gleich zu Beginn eines Konzertes mit Erwartungshaltungs-Charakter bei sommerlicher Hitze zu tun. Für eine Patti Smith ist es business as usual, mit der Kraft der Worte zu überzeugen, wenn es darum, geht sich in ihren Texten für Unterdrückte, Vernachlässigte und Vergessene einzusetzen. Nach dem Steve Earle-Cover „Transcendental Blues“ begibt sich die Smith an den Bühnenrand, um angesichts der Hitze zu verschnaufen. Ihre Band mit Sohn Jackson an der Leadgitarre, Keyboarder, Gitarrist, Bassist und Zweitstimme Tony Shanahan und Schlagzeuger Seb Rochford improvisieren spontan Sly Stones „Everyday People“. Das Publikum hat mehr als Verständnis, sogar Anerkennung für die kleine Schwäche, die mehr als Stärke zeigt. Höhepunkt des knapp über 90 Minuten langen Konzertes sind „Man In The Long Black Coat“ von Bob Dylan, „Pissing in a River“ der „Patti Smith Group“ und natürlich das zusammen mit Bruce Springsteen geschriebene „Because The Night“.

Am Anfang noch mit Brille und schwarzem Blazer das Konzert beginnend, bei zwei Songs zur Gitarre greifend und schnell Blazer und Brille ablegend, ist Patti Smith bei vielen Songs vom frenetisch jubelnden Mainzer Publikum gerührt. Leidenschaft, Hingabe und Überzeugung für das einzustehen, was sie singt und sagt, verkörpert die Frau, die schon immer auf das Innere mehr Wert legte. Wenn Sie zur Gitarre greift, post sie wie eine Rockerin, wenn sie ins Mikrofon schreit oder auch mal auf den Bühnenboden spuckt, wirkt sie wie eine Punkerin, immer aber ist sie authentische Liedermacherin, deren Aura man sich nicht entziehen kann. Zwischen den Songs erzählt sie kleine Anekdoten, wie z.B. dass sie Gutenberg als der wichtigste Mann in den Medien ansieht, weil er den Buchdruck erfunden hat. Sie erzählt von ihren literarischen Einflüssen wie Burroughs, Gainsbourg und Blake und erinnert daran, jedes tote Kind eines zu viel sei, wenn sie über die Unnötigkeit von Kriegen spricht. Johannes Gutenberg habe in ihrem Mädchenzimmer an ihrer „Wall of Heroes“ neben Johanna von Orleans, Alice im Wunderland und William Blake gehangen.

„Because the Night“, der (vor-)letzte Song widmet sie ihrem 1994 verstorbenen Ehemann Fred „Sonic“ Smith, Vater von Gitarrist Jackson und verabschiedet sich in die noch immer heiße Nacht des Mainzer „Summer In The City“-Festivals. Am Ende bleibt als Zugabe nur noch ein weiteres Mal in Erinnerung zu rufen: „People Have The Power“ und dass man nicht vergessen sollte, bei den Temperaturen viel Wasser zu trinken. Alles, was Patti Smith zu sagen hat, scheint mehr als nur Gewicht zu haben.

 

Setlist: Redondo Beach/ Ghost Dance (Patti Smith Group song)/ Dalai Lama Birthday Poem/ 1959/ Transcendental Blues (Steve Earle cover)/ Boy Cried Wolf/ Sly Stone cover (band only)/ Dancing Barefoot (Patti Smith Group song)/ Man in the Long Black Coat (Bob Dylan cover)/ Gone Again/ Song about Gaza/ Pissing in a River (Patti Smith Group song)/ Because the Night (Patti Smith Group song)/People Have the Power

 

Weitere Deutschland-Tourdaten/ Sommer 2025:

01.07.2025 Mainz, Zitadelle (open air)

02.07.2025 Stuttgart, Freilichtbühne Killesberg (open air)

09.07.2025 Hamburg, Stadtpark Open Air

11.07.2025 Berlin, Citadel Music Festival (open air)

14.07.2025 München, Tollwood

15.07.2025 Plassenburg Open Air

17.07.2025 Dresden, Junge Garde (open air)

PATTI SMITH – Tourstart in Mainz/ Germany 2025

Towards the city, the Mainz traveller is greeted by a sign depicting Johannes Gutenberg with the inscription: „Welcome to the Gutenberg city – inventor and media revolutionary“. Patti Smith will talk about Gutenberg later at her German tour kick-off in the Mainz Citadel. After all, the singer/songwriter, writer and rock poet, born on December 30, 1946, is also the „inventor“. „Inventor“ of words. But above all, at almost 79 years old, she is still the „Godmother of Punk Rock“. „Poet of punk rock“ is what DER SPIEGEL once called her. „Rock diva“ the NZZ and „soul seductress“ the FAZ. But maybe R.E.M. frontman Michael Stipe has a much better description for Patti Smith when he simply calls her „Queen Of Cool“. In any case, the „master of worship and transformation“ (TAGESSPIEGEL) and „unique mystic“ (FAZ) still knows how to hold her own with a „charismatic stage presence“ (ROLLING STONE).

On Tuesday, July 1, Patti Smith will open her open-air or tent festival tour at 38 degrees Celsius in the almost sold-out citadel in front of almost 3000 spectators.

She will play nine concerts (or simply „jobs“, as the working-class daughter likes to call her shows) with the „Patti Smith Quartet“, her currently reduced backing band in this country, in July 2025.

Hardly any other artist is so perfectly able to make stages shine with tremendous presence as Patti Smith. She does not need large stage light shows and screens for this. There is no such thing. The stage looks quasi spartan and is only equipped with instruments and some light. Smith likes it puristic. Smith likes to impress with a few chords, beguiling speech singing and sprawling hand gestures and not with things that distract from what is important to her: lyrics. With the dignity of a graying punk shaman, she is perhaps a little less energetic and restrained in her movements than in her youth, but not more expressionless. „If you go on stage, you have to put yourself on risk,“ Leonard Cohen once said, and there is hardly an artist who embodies this demand as perfectly as Patti Smith: Her concerts are unique performances, without a safety net or double bottom, completely in the here and now and one with her audience. It’s been 50 years since Patti Smith debuted with the legendary „Horses“ album. Ten years ago, she presented the complete album live again in her shows. Ten years later, she offers her audience in Mainz an insight into her 50-year career as an album artist. From the „Horses“ album (1975) she only presents „Redondo Beach“, which is chosen as the opener. Only at other European concerts will there be more of the „Horses“ album, it is said. Guitarist Lenny Kaye and drummer Jay Dee Daugherty, who were involved in „Horses“ at the time, will also be there. In Mainz, „quartet music“ with 14 songs is the order of the day.

After the „Horses“ song, she quotes a poem in honor of the Dalai Lama’s upcoming 90th birthday. The 3000 listen reverently to the „Grande Dame of rock music“. Courageous to do this in front of 3000 people right at the beginning of a concert with expectation character in the summer heat. For Patti Smith, it is business as usual to convince with the power of words when it comes to standing up for the oppressed, neglected and forgotten in her lyrics. After the Steve Earle cover „Transcendental Blues“, Smith goes to the edge of the stage to catch her breath in the face of the heat. Her band with son Jackson on lead guitar, keyboardist, guitarist, bassist and second vocalist Tony Shanahan and drummer Seb Rochford spontaneously improvise Sly Stone’s „Everyday People“. The audience has more than understanding, even recognition, for the small weakness that shows more than strength. The highlight of the concert, which lasts just over 90 minutes, is „Man In The Long Black Coat“ by Bob Dylan, „Pissing in a River“ by the „Patti Smith Group“ and, of course, „Because The Night“, written together with Bruce Springsteen.

At the beginning still with glasses and a black blazer, grabbing the guitar for two songs and quickly taking off her blazer and glasses, Patti Smith is touched by the frenetically cheering Mainz audience during many songs. Passion, dedication and conviction to stand up for what she sings and says embodies the woman who has always attached more importance to the inside. When she picks up the guitar, she posts like a rocker, when she screams into the microphone or sometimes spits on the stage floor, she seems like a punk, but she is always an authentic singer-songwriter whose aura you can’t escape. Between the songs, she tells little anecdotes, such as that she sees Gutenberg as the most important man in the media because he invented the printing press. She talks about her literary influences such as Burroughs, Gainsbourg and Blake and reminds us that every dead child is one too many when she talks about the unnecessity of wars. Johannes Gutenberg hung in her girl’s room on her „Wall of Heroes“ next to Joan of Arc, Alice in Wonderland and William Blake, she tells us.

She dedicates „Because the Night“, the (penal) last song, to her husband Fred „Sonic“ Smith, father of guitarist Jackson, who died in 1994, and says goodbye to the still hot night of the Mainz „Summer In The City“ festival. At the end, there is only one more thing left to remember as an encore: „People Have The Power“ and that you shouldn’t forget to drink a lot of water in these temperatures. Everything Patti Smith has to say seems to have more than just weight.

Setlist: Redondo Beach/ Ghost Dance (Patti Smith Group song)/ Dalai Lama Birthday Poem/ 1959/ Transcendental Blues (Steve Earle cover)/ Boy Cried Wolf/ Sly Stone cover (band only)/ Dancing Barefoot (Patti Smith Group song)/ Man in the Long Black Coat (Bob Dylan cover)/ Gone Again/ Song about Gaza/ Pissing in a River (Patti Smith Group song)/ Because the Night (Patti Smith Group song)/People Have the Power