KW-42-2015: Leonard Cohen und … Marianne Faithfull – Teil 3. Die Geschichte von Victoria und Marianne – Die Pop-Ikone Marianne Faithfull live in Zweibrücken – von Christof Graf

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Drei Stunden ist es etwa her, dass es begann. Eineinhalb Stunden ist es her, dass es aufhörte. Die Rede ist von Marianne Faithfulls Auftzakt ihrer 50th Anniversary Deutschlandtournee 2015. Die fand ausgerechnet in der Provinz statt. Den wenigsten im Publikum war wohl der historische Moment bewußt, der da in der kleinen Festhalle geschah. Der Performance tat diies keinen Abbruch…

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Konzertbericht folgt …

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KW-41-2015: Leonard Cohen und … die DDR. Aus zwei wird eins. Heute vor 25 Jahren, am 3.10.1990 wurde aus der einstigen DDR und der BRD eins. Roger Waters von Pink Floyd, ein bekennender Fan des kanadischen Singer/ Songwriters führte im gleichen Jahr sein „The Wall“ auf und 300.000 Menschen aus und Ost und West sahen und hörten zu. Leonard Cohen trat zwar seit Beginn seiner Karriere in Westberlin und ab 1990 auch im geeinten Berlin auf, in Ost-Berlin oder in der DDR trat er jedoch nie auf.

KW-38-2015: Leonard Cohen und … Lana Del Rey. Was hat Leonard Cohen mit Lana Del Rey zu tun? Nicht wirklich viel. Ihr Debut-Album erschien am gleichen Tag wie Leonard Cohens 2012er Album „old Ideas“ am 27. Januar 2012. Es sorgte vielerorts dafür, dass Cohen in jener Woche nicht auf Platz 1 in den Album-Chartsa landete, sondern eben Lana. Heute, am 18. September 2015 erscheint Lana Del Reys nunmehr drittes Album „Honeymoon“. Aber wer ist eigentlich Lana Del Rey…?

Bevor diese Frage beantwortet wird, gibt es noch eine kleine sehr weit entfernte Verbindung: beide Künstler veröffentlichten jeweils 2012, 2014 und 2015 Alben. Mehr an Verbindung gibt es bis dato nicht… Aber wer ist eigentlich Lana Del Rey?

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Talentierte Hoffnungsträgerin oder Hype-Konstrukt? Die amerikanische Sängerin Lana Del Rey veröffentlicht ihren ersten Langspieler und die ganze Welt scheint darüber zu streiten – motor.de inklusive. Lange wurde kein Debüt-Album weit vor seiner Veröffentlichung so herbeigesehnt, vorverurteilt und diskutiert. Lana Del Rey polarisiert und begeistert gleichermaßen und scheint dennoch die neue Konsenskünstlerin der Stunde zu werden. Doch was taugt das Album zum Superhit „Video Games“ wirklich?

2012, 2014, 2015. Drei Alben in drei Jahren! Trotz weltweiter Konzerte, Filmscores und Medien-Events ist Lana Del Rey weiterhin extrem produktiv als Singer/Songwriterin. Dabei steuert sie ihre schillernde Karriere mit einem kleinen verschworenen Team weitgehend eigenständig. Nicht nur bei der jetzigen Albumproduktion hat sie die Fäden in der Hand, sondern auch als virtuelle „Bedienerin“ der sozialen Netzwerke.

„Born To Die“, ihr erstes Album war ebenso melancholisch wie Cohens „Old Ideas“.

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Ein Konzept kann manchmal so einfach sein. Weil die aus Lake Placid stammende Singer/Songwriterin Elizabeth Grant unter normalem Namen keinen Erfolg hatte, setzte sie alles auf eine Karte: sie kreierte einfach ihren eigenen Popstar, eine Kunstfigur mit allem drum und dran. Benötigte Kontroversen stehen schon in ihrer fiktiven Biographie — die gescheiterte White-Trash-Diva, die stets so wirkt, als wären ihre besten Zeiten hinter sich. Die Miene ist versteinert, die Lippen kosmetisch nachgebessert und die Musik? Die wirkt wie ein Nachruf auf einstige US-amerikanische Pop-Hochzeiten. Lana Del Rey weint bewusst dem Glamour von Nancy Sinatra oder Petula Clark hinterher, singt traurige Liebeslieder von Verlust, falscher Liebe, Sex, Glamour und jeder Menge Weltschmerz. Lana Del Rey – „Video Games“ Damit dieser sich auch entfalten kann, bettet Grant dies mit ihren Produzenten zusammen in dicke Streicherwände, unterstützt von Steel Guitar, Piano und schleppenden Beats. Und immer wieder ihre Stimme, welche über alle Kritik erhaben ist – sonst wäre das fast nur von ihrem Organ getragene „Video Games“ auch nicht so ein Welthit geworden. „Born To Die“ bietet auf zwölf Stücken epischen Verdrängungspop, welchen die Künstlerin auch gern einmal den Stempel „Hollywood Sadcore“ aufdrückt. Der schöne Schein als Ausweg aus der Depression – schwermütige Musik als Soundtrack einer erodierenden US-amerikanischen Gesellschaft, die noch ihren Platz in der neuen Welt finden muss. Wieviel Kunst und Kalkül hinter Lana Del Rey steckt, steht auf einem anderen Blatt. Aber ist sie mit diesem Konzept nicht nur Spiegelbild unser Zeit, in der wir alle Stars werden können und der medialen Verwertungsmaschine sowieso nicht mehr zu glauben ist? „Born To Die“ gesellt sich in die nicht mehr aufhaltende Retro-Spirale der Popkultur und verknüpft gekonnt Altes mit Aktuellem.

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Das danch folgende Album „Ultraviolence“ stand „Born To Die“ in nichts nach. Und „Honeymoon“ klingt auch nicht viel anders. Das Jonzept „Lana Del rey“ hat Erfolg.

 

 

 

 

KW-38-2015: Leonard Cohen und … Pink Floyd – David Gilmour und Roger Waters im Bann der Meloncholie von Leonard Cohen. – Morgen, 18.9.2015. erscheint David Gilmours viertes Solo-Album. In Promotioninterviews zu seinen ersten Solo-Alben outete sich Gilmour schon früh als Leonard Cohen-Fan. Ebenso wie auch seine Pink Floyd-Kollegen Roger Waters und Nick Mason…

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Foto: Christof Graf

Die Verbindung Leonard Cohen/ Pink Floyd basiert auf der Faszination deren Mitglieder vom Liedgut des kanadischen Rockpoeten. Bei den Promotiongespräcvhen von David Gilmour auf seinem Hausboot auf der Londoner Themase anlässlich seines neuen Albums und der damit einhergehenden Kurztournee  gibt  Rock-Legende David Gilmour (Pink Floyd) im FOCUS zu,  dass er von Streaming-Diensten nicht viel hält und nur noch Alben von Bob Dylan, Leonard Cohen und Neil Young kauft. (vgl. Focus“ 37/2015, S. 96) Ähnliches war im Berliner TAGESSPIEGEL oder im ECLIPSED Magazin zu lesen.

Einen Tag nach der Veröffentlichung ist Gilmour live in Deutschland zu sehen. David Gilmour, Gitarrist und Stimme von Pink Floyd, spielt im September 2015 ausgewählte Konzerte in Europa. Es ist die erste Tournee des virtuosen Interpreten seit neun Jahren. In Deutschland gibt es leider nur ein einziges Konzert am 19. September in der Oberhausener König-Pilsener-Arena. Parallel zu dieser kurzen Konzertreise veröffentlicht David Gilmour sein viertes Soloalbum, das der mit Platin ausgezeichneten Hit-CD„On An Island“ aus dem Jahre 2006 folgt. David Gilmour kehrte jüngst mit dem finalen Pink Floyd-Album „The Endless River“an die Spitze der internationalen Charts zurück.Das Konzert ist schnell ausverkauft gewesen. Die Regularien zum Erwerb von Tickets muten ähnlich bizarr wie die Interviewvirgaben bei Gilmour (er will gesiezt werden und nicht über Pink Floyd sprechen und spricht nicht länger als 20 Minuten mit einem Journalisten).

Der Vorverkauf für das David Gilmour-Konzert war personalisiert und erfolgte ausschließlich über www.eventim.de/david-gilmour. Pro Käufer können maximal vier Tickets erworben werden. Die Eintrittskarten werden mit Vor- und Nachnamen des Käufers bedruckt. Beim Einlass werden die Ausweise kontrolliert, sodass Käufer und gegebenenfalls dessen Begleitpersonen gemeinsam durch die Kontrollen gehen müssen. Die personalisierten Tickets sind nicht übertragbar und gelten ausschließlich für den namentlich aufgedruckten Käufer und dessen Begleitung! Ein Weiterverkauf ist ausdrücklich untersagt.

Mit dieser Maßnahme soll der gewerbliche Weiterverkauf und das Angebot durch nicht berechtigte Anbieter unterbunden werden. Künstler und Veranstalter wollen hierdurch Spekulationsgeschäften und unzulässigen Aufschlägen für die David Gilmour-Tickets einen Riegel vorschieben…

 

Aber nicht nur David Gilmour, der übrigens auch schon anlässlich früherer Solo-Alben Leonard Cohen als großen Songwriter und einen seiner muskikalischen Einflüsse nannte, auch die Pink Floyd-Kollegen Roger Waters und Nick Mason bezeichnen Cohen als einer der größten Singer/ Sonwgriter.

Nick Mason über Leonard Cohen beim Interview in seinem Büro in Isslington/London 2006.

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Roger Waters beim Pressegespräch 2001 in Bad Godesberg.

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Foto: Christof Graf

Ein einziges Konzert anlässlich der morgigen Veröffentlichung

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KW-38-2015: Leonard Cohen…und ich. Heute vor genau einem Jahr traf ich Leonard Cohen in London. Nur kurz. In der kanadischen Handelskammer. Es waren ein paar wenige Pressevertreter aus der ganzen Welt vertreten, um andächtig dem „Titan der Wort“ und „Partisan der Liebe“ und seinen „Popular Problems“ zuzuhören. Eigentlich schon eine Geschichte für sich und erzählenswert. Aber um diese Geschichte herum, passierte noch viel mehr…erzählt von Christof Graf

Das Gore-Hotel und populäre Probleme und unpopuläre Lösungen

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oder

Parallelwelten im Nebenzimmer und zurück aus London heute vor einem Jahr

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oder

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Im Schatten der Rolling Stones, Dita van Teese und Led Zeppelin

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oder

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Frau aus Stein – Amy Winehouse alive in Kensigton (XXX)

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oder

Last Exit : London City Airport

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von Christof Graf

Manchmal wird der vermeintliche Begleitumstand zur Hauptsache. Manchmal ist das anfänglich und vermeintlich nicht Erzählenswerte, schließlich nicht minder erzählenswerter als das ursprünglich und eigentlich zu Erzählende. Manchmal bleibt plötzlich alles anders. So war es immer rund um Geschichten über Leonard Cohen. Jede Geschichte hatte ihre Geschichte.

So war es 1985 in Mannheim, als ich ihn abends in der Bar des Maritim-Hotels traf und so war es 1994 in Hamburg, als ich Andrew Eldritch von The Sisters of Mercy im Kempinsky-Hotel traf, der wie ich darauf wartete, Leonard Cohen zu interviewen. Wir warteten gemeinsam. So war es auch 1993, als ich nach Leonard Cohens Konzert in der Frankfurter Alten Oper zusammen mit Herman van Veen in Cohens Garderobe ging. Als van Veen mit 1989 erzählte, dass er noch nie Leonard Cohen getroffen hatte, wohl aber dessen Lieder in seinem Konzert singt und mir auch das Vorwort für mein erstes Leonard Cohen-Buch, das 1990 erschien, schreiben würde, wollte er diesen Umstand 1993 ändern. Van Veen traf Leonard Cohen zum ersten und wie ich meine auch bis dato zum letzten Mal und ich war dabei. Geschichten und deren Inhalte dieser Art gibt es viele. Die, als „the late“ Michael Hutchence von INXS Leonard Cohen 1993 backstage beim Rock am Ring-Festival traf, gehört ebenso dazu, wie die, als Jarvis Cocker von The Pulp im Kaminzimmer der kanadischen Handelskammer in London beim dortigen Kamingespräch mit Journalisten auf dem Stuhl vor mir sass und ebenso der Lyrik aktueller populärer Probleme und unpopulärer Lösungen von Leonard Cohen folgte. Eine knappe Stunde später hätten wir beinahe im wortlosen Einvernehmen den dortigen Pianisten gemeuchelt. Doch das ist dann wirklich eine ganz andere Geschichte. Diese Geschichte hier, die über das Londoner Hotel „The Gore“, über Cohens damals neue Lyrik auf dem Album „Popular Problems“ und etwaiger unpopulärer Lösungen, über Parallelwelten im Nebenzimmer und über all das, was zu oben genannten Überschriften dieser Geschichte führte und darüber, warum ich mich bis heute nicht für eine Überschrift entscheiden kann und deswegen alle verwende, begann exakt heute, vor einem Jahr.

 

… to be continued