KW-31-2015: … Open Airs – Teil 14. – FOIRE AUX VINS D `ALSACE-Festival 2015 – Die Open Air-Festivalsaison 2015 von Christof Graf – ROBERT PLANT eröffnet vor seinem Colmarer Auftritt kleine Deutschlandtournee in Frankfurt. Am 12. August spielt ROBERT PLANT bei der FOIRE AUX VINS D `ALSACE. Cohen war auch schon mal dort.

Das FOIRE AUX VINS D `ALSACE – Festival 2015

von Christof Graf

Robert Plant tritt am 12.8. auf

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Robert Plant in Colmar am 12. August 2015

Nach den vier gefeierten Deutschland-Konzerten im Rahmen seiner letztjährigen Welttournee, kehrt der ehemalige Led Zeppelin-Sänger und langjährige Solo-Künstler Robert Plant im Sommer 2015 für zwei Konzerte zurück auf die deutschen Bühnen.

Das am 5. September 2014 erschienene Album „lullaby and… The Ceaseless Roar“ ist der direkte Nachfolger von Plants Album „Band Of Joy“ aus dem Jahr 2010, das wiederum dem mit sechs Grammys ausgezeichneten Kollaboration mit Alison Krauss, „Raising Sand“, von 2007 folgte. „lullaby… And The Ceaseless Roar“ entstand im Helium Studio in Wiltshire und in Peter Gabriels Real World-Komplex in Bath, Plant produzierte selbst. Musikalisch hat es der 66-Jährige erneut geschafft, seine Folk- und Rock-Wurzeln mit aktuellem Ambiente-Sound zu verbinden. Das Ergebnis ist experimentell, weltoffen, mit Herzblut umgesetzt und erreichte in Deutschland Platz 10, in Großbritannien Platz 2 und in den USA Platz 10 der Charts. „Es ist ein wirklich festliches Album. Kraftvoll, mutig und afrikanisch – Trance trifft auf LedZep“, so Plant über das Album.

Mit den Sensational Space Shifters verspricht Robert Plant live eine musikalische Reise durch African Dance, Electronic Beats, Mississippi Blues und natürlich unvergessliche Versionen seiner Led Zeppelin-Klassiker. The Sensational Space Shifters bestehen aus: Justin Adams (Bendir, Djembe, Gitarren, Tehardant, Background Vocals), John Baggott (Keyboards, Loops, Moog-Bass, Piano, Tabal, Background Vocals; Juldeh Camara: Kologo, Riti, Fulani-Gesang), Billy Fuller (Bass, Drum Programming, Omnichord, Standbass), Dave Smith (Drums) und Liam “Skin” Tyson (Banjo, Gitarre, Background Vocals).

Das COLMARER FESTIVAL und seine Geschichte+

In den 67 Jahren ihres Bestehens hat sich die Colmarer Wein- und Verbrauchermesse mit Pop-/Rockfestival, die «Foire aux Vins d’Alsace», stets aktuellen Entwicklungen angepasst, ohne dabei ihr grundlegendes Gesicht zu verlieren. Anfangs in der Colmarer Innenstadt veranstaltet, war sie stets ein festliches Ereignis mit Weinproben, ergänzt durch Gastronomie und die Präsentation neuer land- und weinwirtschaftlicher Technik.Alles spielte sich in einer geselligen mund musikalischen Stimmung ab. Und damit war die Messe bald das Sommerereignis, das man nicht verpassen durfte.

1958 wurde das erste Musikfestival-Programm mit mehreren Künstlerauftritten aufgelegt.Danach gaben sich Interpreten wie Dalida, Jean Yanne oder Luis Mariano die Ehre. Es war der damalige langjährige Programmdirektor Johnny Stark, der das Pop-/Rockfestival der «Foire aux Vins» immer weiter aufbaute und über das Elsass hinaus berühmt machte.

Der Erfolg verlangte die Verlagerung der Messe und des Festivals auf das heutige Messegelände, mit größerem Gelände für die Messeaussteller und mehr Raum für das Festival. Parallel dazu wird auch das neue überdachte Festival-Freilichttheater , genannt «die Muschel», errichtet.

Bis heute bildet die Sommermesse «Foire aux Vins d’Alsace» mit ihrem Pop-/Rockfestival, ihren Weinen und ihren Ausstellern nicht nur für die Colmarer Einwohner das unumgängliche Sommerevent. Die Besucher kommen aus allen Himmelsrichtungen, darunter aus Deutschland, Spanien, Großbritannien und anderen Ländern. Es haben viele große Künstler vorbeigeschaut und andere sind gefragt …

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Das Konzept des Colmarer Festivals

Sie hat sich in zwei Jahrhunderten beziehungsweise sechs Jahrzehnten bewegt. Als eine populäre Veranstaltung ist sie gleichermaßen eine Allgemeine Verbraucherausstellung, ein geselliges Fest, ein Treffen für die breite Öffentlichkeit wie für Fachleute und ein außergewöhnliches Schaufenster der elsässischen Weine. Alles Elemente, die der Messe eine einzigartige Identität und einen unbestreitbar festlichen Charakter geben.

Die Messe verzeichnet jedes Jahr über 350 Aussteller und eine große Anzahl von Winzern mit dem Angebot vieler köstlicher Weine.

Die Foire aux Vins ist der bevorzugte Treffpunkt der Liebhaber der regionalen Weine. Fachleute wie Neulinge tauschen ihre Eindrücke rund um ein gutes Glas Wein aus. Der elsässische Weinbauverband CIVA, die Vereinigung der Unabhängigen Winzer des Elsass, der Verband der Weinhändler des elsässischen Weines und die Vereinigung der elsässischen Winzergenossenschaften wahren die Tradition der Verkostung von über 1500 Musterproben der besten elsässischen Sorten. Die bei den Besuchern beliebten kommentierten Weinproben werden gemeinsam von dem CIVA und der Union der französischen Oenologen, Region Elsass, durchgeführt.

Quasi als Fortsetzung der Entdeckungsreise durch die Geheimnisse des elsässischen Weins bringen Fachleute einer breiten Öffentlichkeit die Kunst der Weinproben näher. Daneben behandeln Fachtagungen und Seminare die aktuellen Fragen und Anliegen der Weinerzeuger. In den Messehallen und um die Hallen herum versetzen viele Künstler die Besucher mit viel Unterhaltung von Music Hall bis hin zu Tanzvorführungen in Erstaunen. Sorgen haben auf der Foire aux Vins keinen Platz!

Mit seinem Messe-Freilichttheater mit einer Kapazität von 10.000 Konzertbesuchern, das bei den Musikern sehr beliebt ist, bildet die Foire aux Vins eine unverzichtbare Etappe bei den Sommertourneen. Auch in diesem Jahr wird den schon im weiten Vorfeld informierten sowie anspruchsvollen Musikliebhabern ein herausragendes Programm geboten. Immer die aktuellen Stars und musikalischen Highlights … Einige Künstler sind der Messe mit mehreren Auftritten stets treu verbunden geblieben, darunter Johnny Hallyday, Indochine, Stephan Eicher, de Lavilliers …

Mehr Infos zur FOIRE AUX VINS D `ALSACE-Festival 2015 

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KW-29-2015: Leonard Cohen und … Open Airs – Teil 11b. – Die Open Air-Festivalsaison 2015 von Christof Graf – Das STIMMEN – Festival in Lörrach 2015. 2 : 1 für Bob Dylan. Der tritt 2015 bereits zum zweiten Mal in Lörrach auf. Cohen nur einmal. Diese Woche beginnen die populären Marktplatzkonzerte.

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Foto: Christof Graf

Diese Woche beginnen die Marktplatzkonzerte. Cohen stand 2008, Dylan stand 2001 und wird 2015 auf der Markplatzbühne vom STIMMEN Festival in Lörrach stehen. Zur Erinnerung anbei ein Artikel aus der SAARBRÜCKER ZEITUNG vom 29. Juli 2008.

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Das Programm 2015:

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KW-29-2015: Leonard Cohen und … Open Airs – Teil 11a. – Die Open Air-Festivalsaison 2015 von Christof Graf – Das STIMMEN – Festival in Lörrach 2015. Leonard Cohen ist natürlich in diesem Jahr nicht dabei, dafür aber Bob Dylan, Patti Smith u.a. – Dafür trat Cohen 2008 beim Stimmen-Festival in Lörrach auf. Legendär damals sein spontanes nachmittägliches Soundcheck-Marktplatz-Konzert.

S T I M M E N –  F E S T I V A L  2015

Bob Dylan zum zweiten Mal in Lörrach

von Christof Graf

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Seit 1994 gibt es in Lörrach das STIMMEN-Festival. Mittlerweile ist es zum größten Musikereignis am Oberrhein geworden: Das STIMMEN-Festival etablierte sich zum Stelldichein zahlreicher internationaler Stars wie Lenny Kravitz, Leonard Cohen, Bob Dylan, P!nk, Mark Knopfler oder Jamie Cullum – mit Solisten und Chören, magischen Momenten und musikalischen Erlebnissen für Jung und Alt.

 

2015 findet STIMMEN vom  2. bis 26. Juli nun zum 22. Mal zeit- und stilübergreifend herausragende Künstler und Ensembles der Gesangs- und Chormusik. Ob Top-Stars der Rock- und Pop-Musik, der Klassik und des Jazzgesang, renommierte Ensembles aus der Region und der ganzen Welt – STIMMEN ist eine einzigartige Hommage an die Kraft und die Schönheit der menschlichen Stimme. Nächste erlebt das Festival mit den berühmten Marktplatzkonzerten und allen voran mit dem Auftritt Bob Dylans seine Höhepunkte. Auch Leonard Cohen trat schon bei den STIMMEN auf: 2008. Damals gab er gleich zwei Konzerte. Mittags ein spontanes beim 8 Songs währenden Soundcheck und schließlich am Abend.

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Leonard Cohen 2008 in Lörrach bei seinem „Nachmittagskonzert“ .Foto: Christof Graf

„Das unverwechselbare Profil entsteht durch hohe künstlerische Qualität der Konzerte, innovative Projekte, Weltoffenheit und die regionale Verankerung im Dreiland. Es steht für Lebensfreude und Lebensqualität. Dies alles sorgt für eine hohe Publikumsakzeptanz und eine starke Medienpräsenz“, so die Veranstalter. „Mit mehr als 30 Festivalkonzerten, die jährlich bis zu 34.000 Besucher aus dem gesamten Oberrheingebiet, der Schweiz und Frankreich anlocken, ist STIMMEN eines der größten Kultur-Festivals der Nordwestschweiz und auch in Baden-Württemberg an stimmlicher Vielfältigkeit kaum zu überbieten. 33% der Besucher kommen aus der Schweiz, ca. 3% aus Frankreich und ca. 64% aus der Region des Oberrheins.

Das Programm 2015

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Die Pressemitteilung 2015

2015 findet STIMMEN zum 22. Mal statt. Der fünffache Grammy-Gewinner und internationale Superstar Lionel Richie wird am 15. Juli die Marktplatzkonzerte in diesem Jahr eröffnen. Zwischen dem 15. und 19. Juli werden darüber hinaus Bob Dylan, Melissa Etheridge, Sophie Hunger und schließlich Status Quo die STIMMEN-Fans auf dem Lörracher Markplatz begeistern.

 Die Festivalwochen zwischen dem 2. und 26. Juli stehen ganz im Zeichen der musikalischen Entdeckungen. Eröffnet wird STIMMEN 2015 am 2. Juli mit dem Altmeister der „Música Popular Brasileira“, Ivan Lins und der SWR Big Band. Ivan Lins, der Mitte Juni seinen 70. Geburtstag feiert, hat schon mit Quincy Jones gearbeitet, seine Titel wurden von Jazzgrößen wie Ella Fitzgerald oder Sarah Vaughan interpretiert. Für den brasilianischen Star gehört die aktuelle CD „Cornucopía“ zum Besten, was er je gemacht hat. Die SWR Big Band legt mit diesem Album den Nachfolger ihrer ersten Brasil-Kooperation „bossarenova“ vor. Eine Mélange aus Deutschland und Brasilien, aus Rio de Janeiro und Stuttgart, dem Sitz der SWR Big Band.

 Den Sängern des norwegischen Ensembles Nordic Voices bereitet es größtes Vergnügen, mit ihren Stimmen zu experimentieren, deren Grenzen auszuloten und sie zu überschreiten. Am 3. Juli widmen sie sich in ihrem Programm „Hjem − Norwegische Geschichten über Heimat“ in der Stadtkirche Lörrach mit großer Begeisterung der Vokalmusik ihrer Heimat Norwegen.

 Ganz im Zeichen der grünen Insel – Irland − stehen die „Irish Vibes & Waves“ am 4. und 5. Juli im Römischen Theater Augusta Raurica. Fünf Bands der Extraklasse werden die beiden STIMMEN-Abende im wohl schönsten und besterhaltenen Römischen Theater nördlich der Alpen bestreiten. Künstlerischer Höhepunkt wird das finale Konzert an diesem Spielort mit der legendären Sinead O’Connor am 5. Juli sein. Den zweiten Abend eröffnen wird der 30-jährige irische Singer/Songwriter Mick Flannery, den niemand Geringeres als Tom Waits 2004 als Juror in Nashville zum Sieger des International Songwriting Competition erwählte. Der erste Abend der „Irish Vibes & Waves“ bietet gleich drei außerordentliche Bands auf: Den Auftakt gestaltet Cara Dillon. Die Sängerin aus dem nordirischen County Derry ist tief verwurzelt in der Tradition und durfte sich mit 14 bereits „All Ireland Champion“ nennen. Ihre transparente Stimme schafft einen mühelosen Crossover zwischen Tradition und Pop. Weiter geht es mit We Banjo 3. Von Dixieland über amerikanischen Bluegrass bis zu den Finessen des Irish Folk polieren die beiden Brüderpaare aus dem irischen Galway die gesamte Banjo-Literatur auf − mit verblüffender Vituosität und viel Humor. Die drei Schwestern der The Henry Girls, Karen, Lorna und Jolene McLaughlin stehen für einen der bezauberndsten und frischesten Ansätze des Irish Folk. Transatlantische Höhenflüge mit Akkordeon, Fiedel, Harfe und Gitarre, vor allem aber mit einem grandios ausgearbeiteten Satzgesang: In ihren elegant swingenden Stimmen scheinen irische Balladen, Bluegrass, und die Harmonien von Crosby, Stills, Nash & Young in neuem Licht.

„Klassische Weltmusik“ für Sopran und Gitarre bestimmen den STIMMEN-Abend mit der Sopranistin Gabriela Bürgler und der Gitarristin Maria Efstathiou am 7. Juli in der Kirche auf der Tüllinger Höhe in Lörrach. Das Lieder-Recital umfasst Kompositionen von u.a. Castelnuovo-Tedesco, Sor, Garcia-Lorca, Theodorakis, Villa-Lobos, Schubert und Mendelssohn: Lieder von und über Reisende, Eselstreiber, Frauen und Gitarrensaiten, Farnen, Zigeunern und Nachttänzen.

 Wie schon 2014 finden die STIMMEN-Konzerte am 8. und 9. Juli in der Reithalle Wenkenhof im Riehener Wenkenpark statt. Die Wahl des Spielorts in der Reithalle hat sich bewährt und wurde vom Publikum positiv aufgenommen. Am 8. Juli trifft die belgische Band Afenginn auf den contrapunkt chor & friends aus Basel. Klassische Chortradition und zeitgenössische Folkmusik treffen in diesem Konzert in innovativster Weise aufeinander. Beim „Choirnevale“ der dänischen Band Afenginn und drei Basler Chören werden Traditionen und Nationalitäten neu gemischt. Die Vision des Projekts ist es, den künstlerischen Austausch zwischen den Künstlern zu schaffen und die Zuhörer diesen Austausch in Konzerten live erleben zu lassen. Mittels der Zusammenarbeit von Afenginn feat. contrapunkt chor & friends entsteht eine noch nie dagewesene Konzertsuite, die mittels Lichtdesign und Projektionen noch ergänzt wird. Der zweite Abend im Riehener Wenkenhof bringt zwei ganz unterschiedliche Kulturen unter dem Titel „Conversation(s)“ musikalisch zusammen. Auf der einen Seite die bestechende und samtene Stimme der Libanesin Fadia Tomb El-Hage, auf der anderen die prägnanten männlichen Stimmen des korsischen Vokalensembles A Filetta. Dieses Konzert bietet A-cappella in seiner ganzen Schönheit und Klarheit. Dieses Konzert ist ein künstlerischer Beleg dafür, wie nah sich die musikalischen Traditionen Korsikas und des Mittleren Ostens seit Jahrhunderten stehen.

 STIMMEN freut sich, mit dem Théâtre La Coupole im benachbarten französischen Saint-Louis wieder einen Partner aus Frankreich für das Festival gewonnen zu haben. Am 10. Juli wird die britische Sängerin Julia Biel mit ihrer Band im Théâtre La Coupole auftreten. Die Tochter einer Südafrikanerin und eines Deutschen blättert mit einer ironischen, bissigen, schmerzlichen Stimme in einem melancholischen, tief reflektierten Tagebuch aus Folk, Soul und Jazz. Ihr Timbre schmeichelt sich wie ein sanfter Pfeil ins Ohr des Zuhörers. Support von Julia Biel ist die junge norwegische Songwriterin Thea Hjelmeland – 2014 musste die Künstlerin leider ihr STIMMEN-Konzert kurzfristig absagen −, die in ihren Liedern Alternative Folk, Pop, zarte Countryanleihen und ganz überraschende Kraftausbrüche sowie Texte, die von spannenden Lebenserfahrungen zwischen Førde, Kuba und Paris künden, vereint.

 Zwischen dem 11. und 14. Juli finden im Burghof Lörrach drei hochkarätige Konzerte statt. Zuvorderst steht hier das Konzert am 12. Juli mit der „Godmother of Punk“, der großen Patti Smith. Unter dem Tourtitel „Patti Smith and her band perform Horses“ gibt die vielseitig begabte Künstlerin zum 40. Jubiläum ihres Durchbruch-Albums „Horses“ im Burghof ein exklusives Konzert. „Horses“ gilt als das herausragende Album der US-amerikanischen Musikerin, Malerin und Fotografin und liefert mit Songs wie „Redondo Beach“ und „Free Money“ einige der größten Hits der in Chicago geborenen Rocksängerin. Fällt das noch unter die Bezeichnung A Cappella? Ja und nein: Die Slixs (ehemals Stouxingers) musizieren am 11. Juli im Burghof zwar gänzlich ohne Instrumente, haben aber mit den weit verbreiteten Klischees der Gattung nichts zu tun. Mit ihrer kraftvollen Mischung aus Jazz, Pop und Funk, Klassik und Weltmusik – die sie selbst als Vokal Bastard bezeichnen – begeistern die sechs Stimmwunder bei zahlreichen Auftritten und bekannten Festivals in ganz Europa und halb Asien. Das Burghof-Foyer ist am 14. Juli der Ort eines Konzerts mit dem australischen Songpoeten Scott Matthew. Seine Stimme ist einzigartig, warm und berührend. Wo er auftaucht, verstummt die Menge. Wer seiner Stimme lauscht, der lauscht in sich selbst hinein. Er macht Leid zu Lied. Er entkleidet sein Inneres. Er lässt die Hörer teilhaben, teilnehmen, Teil werden. Er berührt. Scott Matthew hat sich mit seinen bisherigen vier Solo-Alben höchsten Respekt unter Kritikern und Fans gleichermaßen erarbeitet.

 Zwischen dem 21. und 26. Juli steht der Lörracher Rosenfelspark ganz im Zeichen von STIMMEN 2015. Wie harmonisch die Musikkulturen des Maghreb und Portugals zusammen sein können, beweisen beim Rosenfelsauftakt am 21. Juli die tunesische Pop-Ikone und Stimme der Jasminrevolution Emel Mathlouthi sowie die ursprünglich aus Angola stammende junge Portugiesin Aline Frazão: In verträumten und dennoch tanzbaren Liedern voll akustischer Eleganz und jazzigem Habitus lässt die junge Singer/Songwriterin Rhythmen, Melodien und Texte Afrikas einfließen. Wie eine geheimnisvolle Essenz widmet sich dabei ihr unangestrengtes Alt-Timbre um die Arrangements.

 Mit der Britin Nadine Shah und dem US-Amerikaner William Fitzsimmons stehen am 22. Juli zwei außergewöhnliche Musiker und Poeten auf der Bühne des Rosenfelsparks. Die Britin Nadine Shah mit norwegischen und pakistanischen Wurzeln gehört zu den Shooting Stars der UK-Szene, seit sie im Vorprogramm von Depeche Mode für eine Offenbarung sorgte. Mit betörend dunkler und suggestiver Vokalkraft steht sie in der Erblinie der düsteren Melancholie und des heiligen Zorns im Rock, der von Marianne Faithful über PJ Harvey bis hin zu Anna Calvi führt. William Fitzsimmons verfügt über die empfindsamste Stimme der neuen amerikanischen Songwriterbewegung. Der 36-jährige Sohn blinder Eltern berührt mit seinem wispernden Timbre und seinen introspektiven Texten.

 Der STIMMEN-Abend am 23. Juli bringt den Esprit und die Kreativität der jamaikanischen Musikszene in den Rosenfelspark. Das erste Konzert des Abends bestreitet Winston McAnuff & Fixi: Predigerlegende aus Jamaika trifft Akkordeon-Zauberer aus Paris. Winston McAnuff, der halbmythische Preacher wurde als seelenvoller Sänger aus einer Familie von Gospelmusikern bekannt. Der Mann mit der feurigen Gießkannenstimme kreiert einen spannenden Sound zwischen Reggae, Rock, HipHop und Funk. Kongenial kreiert Fixi, der Akkordeonist der turbulenten Musette-Rapper Java, Musette- und kreolische Maloya-Rhythmen, liefert sich mit seinem Partner an Piano und Melodica zündende Dialoge. Im zweiten Teil des Konzertabends betritt einer der ganz großen Legenden des Reggae die Bühne im Rosenfelspark: Clinton Fearon. Er hat den Sound der Reggae-Giganten The Gladiators zwei Jahrzehnte lang maßgeblich geprägt. Clinton Fearon berührt durch seine warmherzige, espritgeladene Stimme, seine ausgefeilten Basslinien und sein Vermögen, auch rein akustisch, als bezwingender Songwriter die Tugenden des Reggae ausschließlich aus seiner Gitarre zu meißeln. Ein Kritiker des Beat Magazines verglich ihn dafür sogar mit Picasso.

 Am 24. Juli werden zwei Bands aus Frankreich und Großbritannien den Rosenfelspark zum Tanzen bringen. Den Anfang macht das französische Kollektiv aus den Pyrenäen Boulevard des Airs, die einen Hexenkessel aus Rock, Reggae, Ska, Latino-Rhythmen und Balkan-Sounds am Brodeln halten, der zugleich auch noch dreisprachig befeuert wird, in Französisch, Spanisch und Englisch. Als ihre großen Vorbilder zitiert die neunköpfige Combo die Red Hot Chili Peppers und die Landsmänner von der Band Tryo. Von den „Swinging Sixties“ in London reden alle, doch wer kennt die „Shvitzing Fifties“? Mit dem Septett Yiddish Twist Orchestra tauchen wir mitten hinein in eine turbulente Zeit an der Themse: Zwischen Bigband und Rock’n’Roll brachten Surfsound, Calypso aus der Karibik, Mambo, jiddische Songs und Beat die britische Hautpstadt zum Kochen. Das Yiddish Twist Orchestra, kurz YTO, lässt diese Ära nicht nur auferstehen, es legt mit dem weltgewandten Groove des 21. Jahrhunderts auch noch eine freche Schippe drauf.

 Pop meets Soul, so kann der Konzertabend mit Malky und Sandra Nkaké am 25. Juli umschrieben werden. Spätestens seit den Konzerten von Clueso und Alin Coen wissen STIMMEN-Besucher, dass der Osten unseres Landes ein exzellenter Standort für gefühlvollen und cleveren Pop ist. Bei Sänger Daniel Stoyanov und Keyboarder Michael Vajna ist das nicht anders. Die beiden Jungs mit Wurzeln in Bulgarien und Ungarn nennen sich Malky (bulgarisch für „kleiner Junge“) und produzieren von Leipzig aus Songs mit emotionaler Tiefe und seelenvoller Melancholie. An der Kreuzung von Afro und Soul finden sich derzeit wenige Stimmen, die ihr Charisma besitzen. Die Französin Sandra Nkaké mit kamerunischen Wurzeln gibt sich dabei als wahres Vokalchamäleon: Mal klingt sie mit ihrem dunklen Alt frech und rauchig, mal zart, berührend, nachdenklich. Ihre beiden Alben zeugen von exzellentem, empfindsamen Songwriting, das sich von verträumten Chansontönen bis hin zum Neosoul-Vokabular aufspannt.

 Am Sonntag, 26. Juli wird die US-Band The Hooters beim STIMMEN-Finale 2015 im Lörracher Rosenfelspark auftreten. Die legendäre Band feiert im Rahmen ihrer „35 Live 2015 Tour“ ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum und wird erstmals bei STIMMEN zu erleben sein. „Johnny B”, „All You Zombies”, „500 Miles”, „Day by Day“, „And We Danced”, „Karla With a K” und „Satellite”… die Liste der Hits ist enorm. Rob Hyman und Eric Bazilian sind nun mit den Hooters seit 35 Jahren in nahezu unveränderter Besetzung unterwegs und noch immer brennt das Feuer des Rock´n´Roll in ihnen. Ihre Energie und Authentizität sind absolut überzeugend und nicht umsonst sind sie eine der am meisten gebuchten Bands in Deutschland. Ihr Ruf als Live-Act ist inzwischen legendär. Als Support für The Hooters konnte STIMMEN den Schweizer Baum mit seiner Band gewinnen, der schon 2013 bei STIMMEN begeisterte und seitdem weltweit erfolgreich auf Tour ist.

Frühere Festivals 2014

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Frühere Festivals 2013

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Einer der Headliner 2013 war Ex-Dire Straits Mark Knopfler

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Leonard Cohen 2008 abends beim Stimmen-Festival. Foto: Christof Graf

2015 mit dabei auch Patti Smith, die anlässlich des 40. Anniversarys vom „Horses Album“ in Lörrach auftritt und folgendes über ihre 2015er Auftritte sagt:

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Original-Pressetext, autorisiert von Patti Smith

Horses – Do you know how to Pony?

In the fall of 1975, Patti Smith gathered her band in Electric Lady Studios in New York City to record her debut album, Horses. Released on November 10 of that year by Arista Records, it has come to be regarded as a seminal and landmark recording that continues to have resonance and relevance for succeeding generations of musicians and artists.

Now, forty years later, Smith will honor the longevity and lasting influence of the album with a series of special shows centered around the album.

“It will be a true, proud celebration,” Patti says of her intent to perform Horses in its entirety. She will be accompanied by two members of the original group, Lenny Kaye and Jay Dee Daugherty, along with bassist / keyboardist Tony Shanahan, who has been a part of Her Band for twenty years. Eight shows are scheduled in Germany, and special Horses concerts have been set for England, Italy, and France, as well as a hometown anniversary show at the Beacon Theater in New York City on November 10 and 11.

Horses was conceived to be, in her description, “three chord rock merged with the power of the word.” A performance poet and visual artist, Patti had begun improvising her unique blend of song and hallucinatory imagery two years before, appearing on cabaret stages and small clubs with the support of guitarist Kaye and pianist Richard Sohl. She honed her songs in this live setting, allowing them to expand at will, garnering an ever-growing audience within the Manhattan underground. By the time she launched a seven week residency at the then barely-known Bowery club, CBGB, in winter of 1975, her band had expanded to include guitarist Ivan Kral and drummer Jay Dee Daugherty. It was during this time that she was seen and signed by Arista president Clive Davis. John Cale was chosen by the band to produce the album, and it was released on November 10, the death date of one of Patti’s most important influences, the poet Arthur Rimbaud.

 Opening with an anthemic declaration of personal responsibility – “Jesus died for somebody’s sins but not mine” – folded within Van Morrison’s classic “Gloria,” Horses presented a return to rock’s primal instincts, seeking to awaken the spirit and promise of the music at a time when it seemed as if this sensibility was at risk of being forgotten. The album’s artistic reach took shape in the free-form flights of “Birdland” and “Land,” where the expansive soundscapes of free jazz and propulsive rhythms and incantatory lyrics intermingled to provide a sonic landscape where anything might happen. More structured songs, like “Redondo Beach,” “Free Money,” “Kimberly,” and “Break It Up” presented a worldview both idealistic and romantic. With the album’s final cut, “Elegie,” rock’s past and future were entwined within the “sea of possibilities” that became the present. The music was infused with poetry, in an uncompromising artistic exploration that helped lay the groundwork for what would become known as the upheaval of “punk,” though Smith and her band always attempted to avoid categorization: “beyond race gender baptism mathematics politricks,” as Patti wrote in the liner notes, adding “…as for me I am truly totally ready to go.”

Robert Mapplethorpe’s iconic front cover photograph of Patti with her jacket slung over her shoulder perfectly captured this moment of becoming, and indeed, Horses was the beginning of a long musical career that resonates even greater today. The album has achieved many notable recognitions over the years, included on many all-time best album lists, and by the Library of Congress in the National Recording Registry. It has been followed by another nine albums of original material, books of poetry and a best-selling memoir, Just Kids; world tours and personal appearances, as well as induction into the Rock and Roll Hall of Fame.

KW-28-2015: Leonard Cohen und … Open Airs – Teil 10. – Die Open Air-Festivalsaison 2015 von Christof Graf – Die Rolling Stones hängen anlässlich der STICKY FINGER – Anniversary-Veröffentlichung an ihre 2014er OnFire-Tour die 2015er ZipCode- US-Tour, die am 15. Juli 2015 in Quebec/ Kanada endet.

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Zip Code Tour is an ongoing concert tour by English rock band The Rolling Stones. It began on 24 May 2015 in San Diego, California and will travel across North America before concluding on 15 July 2015 in Quebec City, Canada.[1] The tour was announced on 31 March 2015 with tickets going on sale to the general public two weeks later.[2] The name is a reference to the jeans-related artwork for Sticky Fingers, which received a special rerelease in 2015,[3] and had its entire tracklist played during the Zip Code Tour.

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KW-28-2015: Leonard Cohen und … Open Airs – Teil 9. – Die Open Air-Festivalsaison 2015 von Christof Graf – Die 50 Years – Anniversary – Tour von THE GRATEFUL DEAD. – Flower Power und Beatniks …

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Am 9. Juli 1995 gaben The Grateful Dead ihr letztes Konzert in Chicagos Soldier-Field-Stadion. Einen Monat später starb Bandgründer und Frontmann Jerry Garcia in einer Entziehungsklinik an Herzversagen. Im Januar 2015 verkündeten die verbliebenen Mitglieder, Bob Weir (67), Phil Lesh (74), Mickey Hart (71) und Bill Kreutzmann (68), dass sie zur Feier des 50. Bandjubiläums erstmals wieder gemeinsam als The Grateful Dead auftreten wollen. „Die Konzerte werden unter dem Titel “Fare Thee Well – Celebrating 50 Years of the Grateful Dead” am 3., 4. und 5. Juli diesen Jahres wieder im Soldier-Field-Stadion in Chicago stattfinden“, so der US-ROLLING STONES . Gegenüber dem BILLBOARD Magazine sagte Weir: “Dies werden die letzten Shows, die wir vier gemeinsam geben werden.”

Vor diesen drei denkwürdigen Daten wurden noch zwei Zusatzshows vorangestellt.

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KW-28-2015: Leonard Cohen … … Open Airs – Teil 8. – Open Airs in der Provinz oder der Beginn eines City-Festivals, das noch keines ist. Die Open Air-Festivalsaison 2015 von Christof Graf – Oder: Leonard Cohen und …. Ritchie Blackmore…die beiden haben nun wirklich nichts miteinander zu tun. Die einzige Verbindung besteht in Blackmore`s Liebe zum Singer/ Songwritertum, wenn er in Konzerten Songs von Bob Dylan oder Joan Baez interpretiert. Von letzterer spielte er beim Tourneeauftakt in der Zweibrücker Festhalle am knapp 40 grad Celisus heissen 5. juli 2015 „Diamonds & Rust“. Vielleicht gibt es ja irgendwann auch einmal ein Cover von Cohen, wenn auch nicht mehr in Zweibrücken …

I. Ritchie Blackmore – Live in Zweibrücken

– Das Gründungsmitglied von Deep Purple wird 70 Jahre alt und präsentiert neues Album in der Provinz –

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Foto: Christof Graf

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II. Die Vorberichterstattung zum Tournee-Auftakt 2015 am 5. Juli in Zweibrücken

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III. Die Interviews

„Ca. 3 Stunden dauern seine Konzerte“, sagte Blackmore im Vorfeld seines Zweibrücker Konzertes. „Manchmal würden es auch vier Stunden werden“. – es wurden dann nur knapp zwei.

„Manchmal spiele er „Some On the Water“ oder „Black Night“ im renaissance-Stil“, sagte er im Vorfeld. Es wurde dann „Soldier Of Furtune“.

IV. Das Konzert

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Foto: Christof Graf

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Foto: Christof Graf

V. Die Nachberichterstattung

Für die einen war es nur ein „Falleri, fallera“ (DIE RHEINPFALZ), für die anderen immerhin eine „Knallbunté Version des Mittelalters“ (PFÄLZISCHER MERKUR). Zumindest war es Blackmore so, wie er seit über 20 Jahren agiert. Schön, dass man es auch einmal in der Provinz erleben durfte.

VI. Die Setlst des Zweibrücker Konzertes

1.Do You Hear the People Sing? .

2.Cartouche .

3.All our yesterdays .

4.Darkness .

5.Dance of the Darkness .

6.Queen for a Day, Part II .

7.Under a Violet Moon .

8.Soldier of Fortune .

(Deep Purple cover)

9.Durch den Wald zum Bach Haus .

10.World of Stone .

11.Alann yn i fann .

12.Keyboard Solo .

13.Drum Solo .

14.The Moon Is Shining (Somewhere Over the Sea) .

15.Diamonds & Rust .

(Joan Baez cover)

16.Ghost of a Rose .

17.Wind in the Willows .

18.Toast to Tomorrow .

19.Home Again .

VII: Das Plakat

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KW-27-2015: Leonard Cohen und … Open Airs – Teil 7. – Die Open Air-Festivalsaison 2015 von Christof Graf – Das . Glastonbury-Festival 2015. Leonard Cohen war natürlich in diesem Jahr nicht dabei. Aber der europäische Ableger von Woodstock, der zumeist im selben Atemzug mit Roskilde genannt wird, wenn es um europäische Woodstocks geht, findet zudem auch oft zeitgleich statt ( Ende Juni/ Anfang Juli) und darf bei der hiesigen Betrachtung zeitgenössischer Festival-Legenden in der Tradition Cohens nicht fehlen. Dieses Jahr fand Glastonbury am vergangenen Wochenende vom 24.-28. Juni 2015 statt. Cohen war 1 x dabei: 2008

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Flashback 2008, Glastonbury – Sommertraum in England – oder Veni, Vidi, Vici – Der Alt-Meister beim Über-Festival – oder- Ein Hallelujah aus dem Open Air – Mekka – odereinfach nur Leonard Cohen vor 80.000 Fans beim Hippiefestival im englischen Glastonbury à Hätte ,,Woodstock“ in Europa stattgefunden, läge ,,Woodstock“ direkt in Glastonbury. Doch die britische Variante in Glastonbury ist längst schon ebenso Legende wie das amerikanische Vorbild der Festivals aller Festivals. Im Jahre 38! nach der ersten Auflage dieses einzigartigen Events der Populären Musik 1970 gab es im Jahr 2008 zunächst nur drei Fragezeichen: Wird es wie in den Vorjahren wieder eine einzige Schlammschlacht werden? Wird Amy Winehouse wirklich auftreten? Und wird Leonard Cohen, der Altmeister des Folk Rock, der 15 Jahre nicht mehr live auftrat vor einem derart grossen wie für den kanadischen Singer/ Songwriter höchst ungewöhnlichen Outdoor-Ereignis vor 80.000 Zuschauern überhaupt bestehen können?

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Die Fragen wurden ebenso ungewöhnlich schnell wie überraschend beantwortet: Nie war das Glastonbury-Festival sonnengetränkter als an diesem wahrhaft sonntäglichen Sonnentag. Selten zuvor gab am Samstagabend zuvor Amy Winehouse ein derart gut und konzentriertes Konzert und ,,Ja“, er wusste sogar mehr, als nur zu bestehen. Er überzeugte, er kokettierte, er scherzte, er gefiel, er entzückte, er begeisterte:

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kurzum, Leonard Cohen kam nach Glastonbury, sah, sang und siegte. Und das Ganze mit fast 74 Jahren. Ein Alter, das bei Glastonbury-Veranstalter Michael Eavis kein allzu bedeutsames für eine Rocklegende zu sein schien. Eavis geriet nämlich ein wenig in Kritik, als er in der britischen Boulevardzeitung THE SUN verlauten liess, Pink Floyd-Gitarren-Legende David Gilmour hatte sich angetragen, auf dem Glastonbury Festival zu spielen, Eavis aber mit den Worten dankend ablehnte: ,,Sorry, ein David Gilmour ist für das immer jünger werdende Publikum zu alt. Und dabei ist Gilmour zu Zeiten seines Angebotes gerade mal 64 Jahre alt. Aber Glastonbury hat viele Geschichten dieser und anderer Art.

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Schliesslich ist Glastonbury nicht nur das Festival mit der pyramidenhaften Bühne. Heute zumindest. Früher, zu Beginn der 60er Jahre war die „Glastonbury Faire“ im englischen Summerset (Wales) Durchgangsstation von auf dem Weg nach Stonehenge befindlichen Druiden (ist wahr!). Zum Open Air-Gelände – unter dem Motto „The Famous Glastonbury Fayre“ – wurde es jedoch erst im Jahre 1970. Damals hatten Michael Eavis und seine Frau nach einem Besuch beim nahegelegenen „Bath Blues Festival“ in Nord-Wales die Idee, auf ihrer Worthy-Farm eine walisische Variante eines „Be-Ins“ von Hippies auf die Beine zu stellen. Das damals vom MELODY MAKER als „Mini-Festival“ apostrophierte Open Air startete 1970 mit einem Auftritt Marc Bolans. Ein Jahr später headlinte David Bowie das meist von Hippies und Freaks sämtlicher Couleur besuchte Festival. Es folgten weitere Free-Festivals. Doch in den Folgejahren bekam Eavis Geldschwierigkeiten und musste sich schweren Herzens vom Image des Hippie-Festivals trennen und nach kommerzorientierten Sponsoren suchen. Die Diskrepanz von Kommerz und Anti-Kommerz gipfelte 1985 nicht nur in einem Disput über Ursprung und Folge, sondern auch in konkurrierenden Jugendstilgruppen, die sich nicht mehr unter dem Deckmantel der Pop Musik vereinen liessen. Interessenkonflikte arteten 1990 gar zu einem Molotovkrieg im Publikum aus, worauf Eavis 1991 beschloss, „Glastonbury“ nicht mehr zu veranstalten. Doch von 1992 bis 1994 ist „Glastonbury“ im Zuge der Renaissance der 70er Jahre wieder zu einem ganz besonderen Anziehungspunkt in der Open Air-Landschaft geworden. „Glastonbury“, wo 1993 Robert Plant und Lenny Kravitz und 1994 Van Morrison, Peter Gabriel, Nick Cave und Elvis Costello spielten, wurde erneut zum Wallfahrtsort der letzten Alt- und nunmehr zu neu gewordenen Jung-Hippies geworden. Ein ca. 70-minütiger MTV-Film aus dem Jahr 1994 versuchte Mystik und Mythos dieses walisischen Traditions-Open Airs, das seither niemals nur für eine Musikstilrichtung (wie z.B. die Donnington-Festivals für Hard- und Heavy Rock) stand, sondern stets Toleranz für sämtliche parallel existierende Musikstile pflegte, künstlerisch festzuhalten. Wie gesagt, die einstige ,,Glastonbury Fayre“ (1970 und 1971) kann viele Geschichten erzählen, bis sie zum ,,Glastonbury Festival“ wurde. Die Mysthik von ,,Glastonbury“, welches in der Nähe der legendären Stonehenge-Steinen liegt, überträgt sich noch heute auf das Festival, das seit 1981 jährlich stattfindet, dennoch aber in den Jahren 1988, 1991, 1996, 2001 und 2006 pausierte. Die Gründe waren verschiedene. Anfangs waren es schlichtweg finanzielle Engpässe, später waren es zuweilen auch organisatorische wie z.B. 2001, als sich kein geeigneter ,,Headliner“ fand, oder z.B. 2006, als es dem einstigen Farmer Michael Eavis einfach zu viel Arbeit war.

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Anfang der 90er Jahre wurde ,,Glastonbury“ zunehmend für seine Überfüllung und der Angst in den Massen erdrückt zu werden berüchtigt. Zudem nahm die Kriminalität zu. Diebstähle, Überfälle und Drogenkonsum waren geradezu an der Tagesordnung während des Drei-Tage-Festivals, zu welchem Tausende bereits eine Woche zuvor anreisen. Was ebenso Unmut hervorruf war die Tatsache, dass sich bis zu Zehntausenden die Leute durch schlichtes Ignorieren von Umzäunungen unerlaubten und damit unbezahlten Eintritt verschafften.

Ganz andere Probleme beschert regelmässig Mutter Natur den Glastonbury-Maniacs, die nicht selten bei den oft eintretenden Regenfällen zu den berühmt-berüchtigten ,,Mud-„Schlamm“-People“ wurden. Doch 2008 meinte es auch Mutter Natur mit dem ,,Godfather of Rock-Poetry“ und seinen in Glastonbury besonders jugendlich anmutenden Pilgern. Kilometerlange Fussmärsche, durch die Ortschaften und über die Zufahrtswege zum südenglischen Mekka zeitgenössischer Popmusik lassen sich ohne britischen Regen besser ertragen. Und auch der nicht minder lange Weg über die Festivalwiesen, bis zu dem Punkt, von dem man dann endlich die pyramidenhafte Bühne erspäht , ist ohne den tiefen Morast vergangener Jahre erträglicher. War man nicht rechtzeitig am Ort des Geschehens, musste man sich beharrlich durchkämpfen, um schliesslich den Hohepriester der Rockpoesie von Näherem sehen zu können. Die zwei grossen Videoleinwände wiesen einem den Weg, wie einst den drei Weisen der Abendstern. Geriet man dann endlich in Sichtweite erkannte man den Mann, der über einem an der Bühne angebrachten grünen Banner mit weissem Greenpeace-Schriftzug zwischen jedem Song den Hut als Dankerweisung zog.

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Noch bei Tageslicht, nicht lange vor Sonnenuntergang schritt ,,Field Commander“ Cohen auf die Bühne. Seine Uniform ist der graue Nadelstreifenanzug mit grauem Hemd und Westernkrawattenspange. Und natürlich der Fedora. Nicht unbedingt die passende Garderobe für einen sommerlichen Open Air-Festival-Auftritt vor vorwiegend jugendlichem Publikum.

Während der Rest der Band etwas hemdsärmelig wirkt, ist Cohen zunächst noch etwas unsicher, als er in die 160.000 Augen vor ihm sah. Dann grinste er und zitierte die erste Strophe seines Alltime-Openers dieser Worldtournee: ,,Dance Me To Your Beauty With A Burning Violin/ Dance Me Through The Panic `til I`m Gathered Safely In/ Lift Me like An Olive Branch And Be My Homeward Dove/ Dance Me To The End Of Love“. Tosender Applaus schlägt Cohen entgegen. Niemand hätte das erwartet, weder beim darauf folgenden ,,The Future“ noch bei ,,Ain`t No Cure For Love“ und erst recht nicht bei dem für Open Air-Festivals schwer zu präsentierenden ,,Bird On A Wire“. Selbst Michael Eavis, der das Set am Bühnenrand miterlebte, war von Cohens Auftritt völlig hingerissen. Aber noch mehr von der Reaktion des Publikums, das den Altmeister feierte, als wäre er seit Ewigkeiten dessen Idol. ,,Er ist einfach ein Gentleman“, betonte Eavis nach dem Konzert. Cohen stahl allen die Show und machte sich am Sonntagabend zum wahren Höhepunkt des Festivals. ,,It`s a great honour to play for these angels born of the mud“, spricht er ehrfurchtsvoll zu seinen Jüngern, bevor er er wieder einmal in seinen Turm des Liedes (,,Tower Of Song“) aufsteigt. Hinter mir fragt ein junges blondes Mädchen: Is It God, who speaks now?“ – Ich kannte die blonde Engländerin nicht, aber ich glaube, wissend und lächelnd genickt zu haben. – Wir befanden uns plötzlich alle irgendwie an einem heiligen Ort. Auf dem Weg zur ,,Pyramide“ ringsum Gaukler und Händler, dazwischen zehntausende von Pilgern und auf der Spitze der Pyramide der Messias, der gerade bekundet: ,,I had forgotten this song until now, forgotten the line ,,I was born like this, I had no Choice/ I was Born with The Gift Of a Golden Voice“. Die Gemeinde tobt und stimmt in eine gewaltige Zustimmung ein. Cohen meinte zuvor noch: ,,You`re so kind“ und die blonde Engländerin schreit im Namen der 80.000 das aus, was sie alle denken: ,,We love you“. Und danach folgte das in späteren Konzerten der Tournee zum lustigsten Moment eines jeden Konzertabends werdenden Ende in Form eines ,,Dee Du Da Damm dam“….doch dazu wirklich später.

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Zuvor seien noch zweit markante Punkte von besonderer Intimität zu erwähnen, sofern man das im Bad der 80.000 überhaupt so sagen kann, und die so selten zu hören waren. Aber vielleicht lag es auch nur an dem im Gegensatz zu anderen Konzerten etwas verkürztem Set von etwa eineinhalb Stunden. Ein für wirklich nicht auf Mega-Festivals zu empfehlender romantischer Song wie ,,Suzanne“ stimmte die Masse auf den wohl mystischsten Moment der darauf folgen sollte ein.

Ja, irgendwie hatte die blonde Engländerin mit Ihrer Vermutung Recht. Es war ein Gott, der da sein ,,Hallelujah“ anstimmte. Und selbst die Sonne schien dabei in Blut zu versinken. Nirgendwo sonst, begleitete Cohen ein grösserer Chor als in Glastonbury. Nirgendwo sonst wurde mehr Gänsehaut produziert, nirgendwo sonst war Gott näher. Und dieser bestätigte es auch noch, als er also sprach: ,,I `ve Told The Truth, I Didn`t Come To Glastonbury To fool You.“

Glastonbury war für den Zeit des Auftritts von Leonard Cohen einfach nur ein Mekka, nicht irgendein ein Mekka, nicht das Mekka, sondern einfach nur ,,Mekka“. Die, die dort jemals hinpilgerten, wissen um dieses ,,Bild“. Und als dann auch noch das schnelle ,,First We Take Manhattan“ in das mittlerweile zum Nachtblau gewordene Licht unterm Himmel von Glastonbury ertönte, war es, als würde gar ein neuer Kreuzzug ausgerufen.

29. Juni 2008, Glastonbury, UK Glastonbury Festival: Dance M.T.T.E.O.L./ The Future/ Ain’t N.C.F.L./ Bird On The Wire/ Everybody Knows/ Who By Fire/ Hey, That´s No Way To Say Goodbye/ So Long, Marianne/ Tower O.S./ Suzanne/ Hallelujah/ Democracy/ I’m Your Man/ Closing Time/ Anthem/ F.W.T.M.

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Das Line Up 2015:

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